DAB+ hat UKW als meist genutzter Verbreitungsweg abgelöst.
7. Februar 2020

DAB+ überholt UKW

DAB+ löst mit 68 von 100 gehörten Radiominuten UKW als meistgenutzten Verbreitungsweg ab.

Der Trend zu Digitalradio setzt sich weiter fort: Von 100 gehörten Radiominuten erfolgen bereits 68 Minuten über digitale Empfangswege und nur noch 32 Minuten über UKW. DAB+ hat UKW als meist genutzter Verbreitungsweg abgelöst. Bereits drei von vier Schweizerinnen und Schweizern nutzen Digitalradio und nur noch knapp jeder Sechste nutzt ausschliesslich UKW. Die Radionutzung wurde im Herbst 2019 zum neunten Mal erhoben. Heute präsentierte die Arbeitsgruppe Digitale Migration («AG DigiMig») am Atelier Radiophonique die neuesten Resultate.

Digitalradio boomt. Dab+ ist neu der am meisten genutzte radioverbreitungsweg.
Radiohörerinnen und -Hörer empfingen im Herbst 2019 von 100 Radiominuten pro Tag durchschnittlich 68 Minuten auf digitalem Weg. Die digitale Radionutzung ist in den letzten vier Jahren um 19 Prozentpunkte gestiegen: von 49% im Herbst 2015 auf 68% im Herbst 2019. Gleichzeitig ist die UKW-Nutzung um 19 Prozentpunkte gesunken; von 51% auf 32%. DAB+ ist mit 37% erstmals der meist genutzte Verbreitungsweg und hat seit Herbst 2015 um 14 Prozentpunkte zugelegt. Die anderen beiden digitalen Empfangswege IP- Radio und Digital-TV haben seit Herbst 2015 um 5 Prozentpunkte und damit etwas weniger stark hinzugewonnen. Sie machen zusammen 31% des Radionutzungsvolumens aus.

Nach Sprachregion: DAB+ bleib in der Deutschschweiz die klare Nummer 1, in der Suisse romande ist es IP-Radio, In der Svizzera italiana bleibt UKW an der Spitze.
Während DAB+ in der Deutschschweiz mit einem Anteil von 39% die Stellung als bedeutendster Empfangsweg zementiert, hat die Technologie in beiden Sprachregionen der lateinischen Schweiz die 30%-Marke noch nicht geknackt. In der Suisse romande dominiert nach wie vor IP-Radio mit 37%. In der Svizzera italiana ist UKW mit 38% weiterhin führend, aber IP-Radio hat jüngst stark aufgeholt und steht neu bei 34%.

Nach Nutzungsort: DAB+ ist die neue Nummer 1 bei der Radionutzung zuhause und am Ar- beitsplatz und kommt auch im Auto UKW immer näher.
Zuhause und bei der Arbeit ist DAB+ mittlerweile der klar am meisten genutzte Empfangsweg. Im Auto ist UKW mit aktuell 51% noch an der Spitze, aber weil immer mehr Autos auf den Schweizer Strassen unter- wegs sind, die mit einem DAB+-Radio ausgestattet sind, steigt auch hier die DAB+-Nutzung weiter an und macht aktuell bereits 40% der Radionutzung aus.

Nur noch 15% der Schweizer Bevölkerung hören ausschliesslich UKW
Während vor vier Jahren noch 24% der Bevölkerung angaben, Radio ausschliesslich über analoge Empfangswege zu nutzen, ist dieser Anteil seither um 9 Prozentpunkte geschrumpft und beträgt aktuell noch 15%. Gleichzeitig hat sich der Anteil derjenigen, die ausschliesslich digitale Empfangswege nutzen, seit Herbst 2015 verdoppelt und beträgt aktuell bereits 33%.

Seit Herbst 2015 ermittelt GfK Switzerland im Auftrag der Arbeitsgruppe Digitale Migration mit einer Online-Befragung und telefonischen Interviews halbjährlich den Stand der digitalen Radionutzung in der Schweiz: Im Herbst 2019 wurden dazu 2’800 Personen ab 15 Jahren befragt.

Arbeitsgruppe «Digitale Migration» (DigiMig)
Im Frühjahr 2013 bildete die Radiobranche zusammen mit dem Bundesamt für Kommunikation (BAKOM) die Arbeitsgruppe «Digitale Migration» (AG DigiMig). Darin vertreten sind der Verband Schweizer Privatradios (VSP), die Union Romande des Radios Régionales (RRR), die Union der nicht kommerzorientierten Lokalradios (Unikom), die SRG SSR, das BAKOM das Automobilgewerbe und weitere Branchenkreise.

In der Schweiz soll Digitalradio den analogen UKW-Empfang ab 2020 bis spätestens 2024 schrittweise ablösen. Ende 2014 legte die AG DigiMig dem Bundesrat ein Szenario für den Umstieg von analog auf digital vor. Bereits heute verbreiten die SRG und die meisten Privatradios ihre Radioprogramme parallel zu UKW auch über DAB+, einige sogar ausschliesslich digital.